Tribut an Ulf Miehe

Ein Regisseur und ein Drehbuchautor fahren nach Berlin, lassen sich von einem Gangster beraten und jagen der US-Armee eine Million Dollar ab: »Ich hab noch einen Toten in Berlin« heißt der Romanerstling von Ulf Miehe, den sein Kollege Jörg Fauser »den besten Krimiliteraten, den Deutschland bisher hervorgebracht hat«, nannte. Zum 30. Todestag ehrt das Literaturhaus Berlin Ulf Miehe mit einem Themenabend: Der Autor Karl Wolfgang Flender (»Helden der Nacht«, 2018) tritt in Dialog mit Miehes Originaltext, gelesen von Hörbuchsprecher Nils Rech. Im Anschluss zeigen wir den nach den Motiven des Romans entstandenen Spielfilm »Output« (1974).
Im Kleinen Saal dokumentiert eine Fotoausstellung von Horst Kløver »Drehorte« – denn Miehes Protagonisten wollten eigentlich kein großes Ding drehen, sondern nur einen deutschen Gangsterfilm …

Ulf Miehe wuchs in Berlin auf und war nach einer Buchhändlerlehre in Bielefeld als Lektor im Sigbert Mohn Verlag tätig. Während dieser Zeit entdeckte er Guntram Vesper, dessen Band Gedichte er 1965 betreute. Nach der Liquidierung des Sigbert Mohn Verlages im gleichen Jahr arbeitete er als Synchronsprecher, Statist, Übersetzer, freier Schriftsteller und Regisseur. Er erhielt mehrere Stipendien (Bertelsmann-Stiftung 1965, Berliner Senat 1967) und war ab 1974 Mitglied des P.E.N.-Zentrums. Mit Marius Müller-Westernhagen trat er 1972 in der WDR-Satire-Sendung „Express“ auf. Esther Ofarim sang auf ihrer LP „Complicated Ladies“ mehrere seiner Songtexte.

Miehe war einst mit Gertrud Höhler liiert. Mit seiner Frau Angelika lebte er bis zu seinem Tod bei München. Miehe starb im Alter von 49 Jahren in München an einer Gehirnblutung. (Quelle: Wikipedia)

Veranstaltung: 17.06.2019  Zeit: 19.30 Uhr  Ort: Literaturhaus Berlin